Die Adventgemeinde,
eine protestantische Freikirche

Als Siebenten-Tags-Adventisten teilen wir mit allen Christen den Glauben an Jesus Christus. Er ist unser Erlöser und Herr. Mitte unseres Glaubens und Lebens ist nicht ein Buch oder ein System von Lehren, sondern der gegenwärtige, lebendige Jesus Christus.

Jesus Christus wurde Mensch, lebte unter uns, starb am Kreuz und stand am dritten Tag von den Toten auf, um in den Himmel zurückzukehren.

Dort ist er der Fürsprecher und Anwalt für uns Mensch. Siebenten-Tags-Adventisten sehen sich als Erben der Glaubenslehren der Apostel und Reformatoren. Wie andere evangelische Christen bekennen wir uns zu den grundlegenden Lehren der Gottheit Christi, Dreieinigkeit, der Heiligen Schrift als Gottes Wort, Erlösung durch die Gnade Gottes, Rechtfertigung durch den Glauben.

Wir haben nicht den Anspruch einer allein seligmachenden Kirche, sondern sind überzeugt, dass es in allen Kirchen aufrichtige Christen gibt.

Die Bibel,
Gottes Wort

Die Bibel ist Gottes Wort, durch das er sich uns Menschen mitteilt. Das Alte Testament sagt Jesu Kommen voraus, das Neue Testament zeugt von dem, was er gesagt und getan hat.

In der Bibel erfahren wir, wer Jesus Christus wirklich ist. Gottes Wort ist die einzige Grundlage für unseren Glauben. (2. Timotheus 3,15+16; 2. Petrus 1,21; Jesaja 8,20). Siebenten-Tags-Adventisten haben kein unveränderliches Glaubensbekenntnis, sondern wachsen durch beständiges Studium der Bibel in ihrem Verständnis der Glaubenslehren.

Die gebote Gottes

Die zehn Gebote sind von Jesus in der Bergpredigt erklärt und vertieft worden. Das Halten der Gebote kann uns nicht erretten. Aber wer Jesus nachfolgt, für den sind sie ewige, unabänderliche Maßstäbe seines Handelns (1. Johannes 5,2-4). Bei der Schöpfung hat Gott den siebten Tag gesegnet.

Er schenkte und verordnete uns diesen Tag, um zur Ruhe zu kommen, Einkehr zu halten, Gott zu begegnen und auch Zeit zu haben für unsere Familien und Mitmenschen. Indem wir den von Gott gesegneten siebten Tag, den Sabbat, halten, anerkennen wir Gott als Schöpfer (1. Mose 2,1-3; 2. Mose 20,8-11)
und folgen dem Beispiel, das Jesus und die Apostel selbst gegeben haben (Lukas 4,16; Matthäus 24,20; Apostelgeschichte 18,4+11).

„Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen!“

(Johannes 3,5)

Taufe und
neues Leben

Die Taufe steht am Beginn eines neuen Lebens mit Christus. Sie hat eine tiefe Bedeutung: Wie Jesus Christus starb und auferstand, so wird ein Mensch beim Untertauchen ins Wasser symbolisch begraben und steht zu einem neuen Leben mit Jesus auf. (Römer 6,3-7).

Deshalb werden nach dem Zeugnis des Neuen Testaments Menschen durch Untertauchen getauft, wenn sie Jesus Christus erkennen, sein Wort annehmen und an ihn glauben. Wenn wir uns ganz Gott übergeben und in der Taufe diese Entscheidung bezeugen, wird uns der Heilige Geist verliehen. Er macht aus uns einen neuen Menschen: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung, das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden!“ (2. Korinther 5,17)

Jesus kommt wieder

Die Zukunft dieser Welt liegt in Gottes Hand. Jesus Christus selbst und die, die von ihm zeugten, haben immer wieder betont, dass er wiederkommen wird. Sie sagten bestimmte Zeichen voraus, die auf dieses Ereignis hinweisen (Matthäus 24, 2. Timotheus 3,1-5). Diese Voraussagen erfüllen sich vor unseren Augen.

Wir glauben dem Zeugnis des Neuen Testaments, dass Jesus Christus persönlich und für alle Menschen sichtbar in den Wolken des Himmels wiederkommen wird. Wir wissen nicht, wann das sein wird, aber wir glauben, dass es bald sein wird (Offenbarung 1,7; 1. Thessalonicher 4,16). Wer an Jesus glaubt und ihm nachfolgt, wird bei seiner Wiederkunft auferstehen bzw. verwandelt werden zu neuem, ewigem Leben (1. Korinther 15,50-55; Matthäus 24).

Ein gesunder
Lebensstil

Christliches Leben umfasst den ganzen Menschen und alle Bereiche des Daseins. Deshalb betonen Siebenten-Tags-Adventisten eine Lebensführung, die sich an der Bibel orientiert. Wir freuen uns über das Leben, das Gott uns schenkt und glauben, dass wir eine Verantwortung haben für uns selbst und andere.

So meiden wir zum Beispiel alle Rausch- und Genussgifte. Wir setzen uns auch dafür ein, dass Menschen von Alkohol, Nikotin und anderen zerstörenden Bindungen frei werden. Denn Christus hat uns zur Freiheit erlöst. Deswegen vertreten wir bewährte Prinzipien zur ganzheitlichen Gesundheitsförderung.

Glaubenspraxis

Wie Jesus Christus sich besonders der Kranken annahm, so sehen auch wir die Hilfe für kranke und leidende Menschen als wesentlich an. Das ärztliche Bildungs- und Missionswerk der Siebenten-Tags-Adventisten auf der ganzen Welt ist Ausdruck dieser Verantwortung. Adventisten sind freigebig.

Wir hoffen nicht nur auf eine neue Erde, sondern kennen auch unsere gesellschaftliche Verantwortung heute. Christen wollen Unglück und Leid durch die Kraft der Liebe bekämpfen. Dazu dient auch ein gut entwickeltes Wohlfahrtswerk (AWW), das soziale Hilfe leistet, ebenso wie ein weltweiter Katastrophen- und Entwicklungshilfsdienst (ADRA).

Eine kurze
Entstehungsgeschichte

Am Beginn des 19. Jahrhunderts traten in Europa und den Vereinigten Staaten verschiedene Erweckungsbewegungen auf. Viele Menschen fanden zu einem persönlichen Glauben an Jesus Christus.

Eine besondere Rolle spielte dabei der Glaube, dass Jesus Christus bald wiederkommen werde. In Deutschland z. B. berechnete der Prälat Albrecht Bengel die Wiederkunft Jesu für das Jahr 1863, in den USA erwartete der Baptisten-Pastor William Miller sie für das Jahr 1844.

Jesus Christus kam nicht, die Gläubigen waren tief enttäuscht und vielfachem Spott ausgesetzt. Die große Erweckung brach zusammen. Dennoch blieb eine Gruppe von Gläubigen aus verschiedenen Kirchen und Gemeinschaften übrig, die die Erkenntnisse der großen Erweckung nicht einfach verwarf, sondern kritisch
sichtete und ihren Glauben bewahrte. Sie organisierte sich 1863 als Freikirche und gab sich den Namen Siebenten-Tags-Adventisten.